/ Unsere Dozent:innen
Portrait Bernd Strecker

© Foto: Ufuk Arslan

Bernd Strecker

"Mein Weg mit Latein war über acht Schuljahre geprägt vom Spaß an dieser Sprache und den Vorteilen, die ich damit beim Lernen weiterer Fremdsprachen erfahren durfte. Durch Erteilen von Nachhilfestunden und als Tutor an einer Hochschule konnte ich den Stoff vertiefen und kenne die Klippen, die es zu bewältigen gilt. Spätere Jahre führten mich in die Rolle des Nebentätigkeits-Dozenten für Verwaltungsrecht, in der ich in die Wissensvermittlung an Erwachsene hineingewachsen bin. Im Ruhestand nun habe ich meinen Lateinlehrer aus den 1970er Jahren an der VHS wieder getroffen und bin dank seiner Initiative spontan als Leiter für einen Starter-Kurs eingestiegen. Also wieder zu einem geworden, der durch Lehren weiter lernen darf. Bei einem nachträglichen Treffen von Kursteilnehmer:innen des Anfängerkurses kamen wir auf einen Aspekt, der beim Erlernen gerade der lateinischen Sprache nicht unterschlagen werden darf: Natürlich kann ich meine kleinen grauen Zellen auch mit dem Lösen von Sudokus oder Kreuzworträtseln beschäftigen, aber was sollte ich darüber berichten oder mit anderen diskutieren? Wenn man sich dagegen in der Kursgemeinschaft mit Satzbau, Grammatik und Wortschatz vertraut macht, gemeinsam unbekannte lateinische Texte Stück für Stück erschließen muss, stößt man dabei auf aktuelle Fremdwörter, Dichtung, Zusammenhänge und interessante geschichtlich-inhaltliche Themen. Jede Menge Stoff für die Kommunikation. Und man hat damit Antworten auf die womöglich auftauchende Frage „Was willst du denn mit Latein anfangen, das wird ja nicht mehr gesprochen?“ Im Selbststudium fehlt es doch am so wichtigen Aha-Effekt, denn im Kurs gilt „Fehler sind Helfer“. Oder anders gesagt, im Lateinischen braucht es oft mehrere Anläufe, als Anfänger:in (oder Ex- Schüler:in lang verschüttete) Bruchstücke des Vokabulars in die Reihe zu bekommen und am Ende festzustellen, ja, es passt doch alles systematisch zu dem, was ich im Kurs (wieder) lerne. Die in der Schule allgegenwärtigen Prüfungen, Zeitdruck oder Leistungsdenken spielen hier keine Rolle mehr.  Jedoch sind Ihre Fragen, Quervergleiche mit noch gesprochenen Sprachen oder aktuelle „Was-heißt-eigentlich…?“ – Beiträge willkommene Auflockerungen zum Stoff im Lehrbuch,  ohne das es andererseits nicht geht. Zuhause nacharbeiten und Vokabeln lernen gehört schon dazu. Stellen Sie gern den Kontakt über die VHS zu mir her, wenn Sie Zweifel oder Fragen zum Inhalt oder Vorkenntnissen etc. haben oder noch etwas Aufmunterung benötigen, sich für Latein zu entschließen. Es lohnt sich. Mit zunehmendem Kenntnisstand erweitern sich die Gebiete, die es zu erforschen gilt. Kürzlich stieß ich auf ein Motto: „Zukunft braucht Herkunft – Lernt Latein und Griechisch“. Man muss ja nicht übertreiben. Latein genügt fürs erste."
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